Asbestzementprodukte

Was ist Asbestzement?

Asbestzementprodukte, sind Produkte mit einer Rohdichte von > 1400 kg/m³, bei denen das Hauptbindemittel Zement ist und denen Asbest beigemischt wurde. Meistens liegt der Asbestanteil von Asbestzementprodukten bei weniger als 15 Gewichtsprozent.




Asbestzementprodukte sind meistens grau bis grau-blau. Die Oberfläche dieser Produkte ist sehr hart und lässt sich mit dem Fingernagel nicht eindrücken. Einige Asbestzementprodukte wurden aus optischen Gründen beschichtet.

Asbestzementprodukte

Asbest wurde in vielen Bereichen in und außerhalb von Gebäuden eingesetzt .





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Hier sind einige Anwendungsbereiche von Asbestzement:

  • Wellasbestzement Dachplatten
  • Asbestzement Fassadenplatten (z. B. Eternit oder Baufanitplatten)
  • Asbestzement Verbundplatten
  • Asbestzement Säulen und Formteile
  • Innenwände
  • Schornsteine
  • Balkonverkleidungen
  • Abwasserrohre
  • Heizkörperverkleidungen und Heizkörperabdeckungen
  • Lüftungskanäle aus Asbestzement (z. B. Fulgurit)
  • Elektroschränke und Kabelkanäle
  • Dachrinnen und Regenabflußrohre
  • Blumenkästen
  • Trennwände (z. B. in WC Anlagen)
  • Ascher
  • Tischtennisplatten für den Außenbereich

Verwendungsverbot für Asbestzement

In Deutschland besteht seit dem Jahr 1991 ein Verwendungsverbot von Asbestzementprodukten mit der Ausnahme, dass Asbestzementdruckrohre noch bis 1995 eingebaut werden durften.

Bewertung von Asbestzementprodukten

Asbestzementprodukte dürfen nicht mit dem Bewertungsformblatt der Asbestrichtlinien bewertet werden, da dieses nur für schwachgebundene Asbestprodukte in Innenräumen gilt. Von Asbestzementprodukten in Innenräumen geht in der Regel keine große Gefährdung durch Asbestfasern aus, da bei Asbestzementprodukten die Asbestfasern fest mit der Zementmatrix verbunden sind. Von diesen Produkten in Innenräumen werden kaum lungengängige Asbestfasern in die Raumluft abgegeben, solange diese Asbestzementprodukte nicht mechanischen Beanspuchungen ausgesetzt sind oder beschädigt werden.




Bei Asbestprodukten im Freien wird durch Umwelteinflüsse (saurer Regen etc.) die Zementmatrix mit der Zeit aufgelöst und hier werden Asbestfasern freigesetzt. Jedoch besteht auch hier in der Regel keine akute Gefährdung, da durch Wind die freigesetzten Fasern schnell weggetragen und durch die asbestfreie Aussenluft verdünnt werden. In groß angelegten Studien (Schweiz 2005) hat sich durch Asbestfaserkonzentrationsmessungen in der näheren Umgebung von Asbestzementplatten gezeigt, dass dort auch nur  Asbestfaserkonzentrationen auftreten, die im Bereich der Grundbelastung der Umwelt und unterhalb der Nachweisgrenze des Messverfahrens (100 AF/m³) lagen. Zum Vergleich hierzu: nach einer Sanierung von schwachgebundenen Asbestprodukten in Innenräumen muss der Meßwert unterhalb von 500 AF/m³ Luft liegen.

Sanierung von Asbestzementprodukten

Für die Sanierung von Asbestzementprodukten gibt es für einige Anwendungen spezielle Arbeitsverfahren mit geringer Exposition, die nach dem Minimierungsgebot angewendet werden müssen. Diese Verfahren sind zugelassen und in der DGUV Information 201-012 (ehemals BGI 664) „Verfahren mit geringer Exposition gegenüber Asbest bei Abbruch-, Sanierungs- und Instandhaltungsarbeiten“ beschrieben. Bei diesen Verfahren bestehen geringere Anforderungen an die Schutzmaßnahmen und Erfolgskontrollemessungen.




Für die Sanierung von Asbestzementprodukte sind in der DGUV Information 201-012 (bisher BGI 664) folgende Arbeitsverfahren beschrieben:

Die Sanierung von umfangreicheren Abbrucharbeiten von Asbestzement ist in der TRGS 519 Kapitel 16 „Besondere Regelungen für Abbruch-Arbeiten an Asbestzementprodukten“ geregelt. Kapitel 17.2 regelt „Instandhaltungsarbeiten an Asbestzementprodukten“.