Asbesthaltige Bodenbeläge
Cushion Vinyl
Cushion Vinyl Beläge wurden oft in den 70er und 80er Jahren meistens in Wohnungen verwendet. Diese Bodenbeläge waren günstig und sehr einfach zu verlgen. asbest befindet sich bei Cushion Vinyl Belägen auf der Unterseite des Belages in Form einer Asbestpappe. Es gibt auch Varianten, bei denen die Asbestschicht in der Mittellage der Cushion Vinylbeläge eingearbeitet wurde. Der Asbestanteil in dieser Schicht beträgt bis zu 98% vom Gewicht. Vereinzelt wurden diese Beläge auch als Wandbeläge verwendet z.B. um Waschbecken oder Badewannen.
Eingesetzt wurden Cushion Vinyls hauptsächlich in Küche, Bad und WC Räumen. Die Beläge wurden fast immer als Bahneware verlegt, wobei sowohl eine lose Verlegung als auch ein vollflächiges Verkleben des Belages mit dem Untergrund angewendet wurde. In vielen Fällen enthielt der verwendete Kleber auch Asbest.
Für die Sanierung von asbesthaltigen Cushion Vinyl Belägen gibt es ein von der Berufsgenossenschaft geprüftes und zugelassenes Arbeitsverfahren mit geringer Exposition nach TRGS 519. Es ist das Verfahren: Polyvinylchlorid (PVC)-Beläge mit Träger nach DIN 16952- Teil 5 (auch Cushioned Vinyl(CV)-Bodenbeläge genannt) – BT 15: Ausbau von Polyvinylchlorid (PVC)-Belägen nach DIN 16952-5 mit Träger aus schwach gebundener Asbestpappe im Perforations- Nassverfahren
Floor Flex Platten
Flor-Flex-Platten wurden meist in den 50er – 80er Jahren verkauft und verarbeitet. Aufgrund des geringen Abriebes und geringer Abnutzung wurden diese Flexplatten gern in gewerblichen und öffentlichen Gebäuden und im privaten Wohnungsbau eingesetzt. In den 70er Jahren wurden ganze Wohnblocks als „Erstausstattung“ mit diesem langlebigen und strapazierfähigem Bodenbelag ausgestattet. Auch heute findet man Flexplatten noch häufig in Hochhäusern oder im gemeinnützigen Wohnungsbau vor. Oftmals wurde auf die Flexplatten ein neuer Bodenbelag verlegt.
Flexplatten sind aufgrund des PVC-Anteils im Material spröde und nicht sehr biegsam. Deshalb wurden die Art von Bodenbelägen in kleinformatigen PVC Fliesen mit Kantenlängen von 20-40 cm verbaut und waren nicht als Bahnenware im Handel. Beim Einbau wurden Flexplatten fast immer geklebt. Man verwendete hierzu meist einen Bitumenkleber, dem ebenfals Asbest zugemischt wurde.
Im eingebauten Zustand geht von Flex-Platten in der Regel keine akute Gesundheitsgefahr aus, wenn diese unbeschädigt sind. Der Gewichtsanteil Asbest in diesen Flexplatten beträgt bis zu 20%. Hier wurde überwiegend Chrysotilasbest verwendet. Die Asbestfasern sind bei den Flexplatten gut in der PVC Matrix verankert und werden bei normaler Beanspruchung nur in geringen Mengen an die Umwelt abgegeben. Wenn die Platten und der Kleber jedoch stark beschädigt sind, bzw. im Zuge von Renovierungs- und Umbaumaßnahmen entfernt werden, dann können hier starke Konzentrationen von lungengängigen Asbestfasern auftreten.
Für die Sanierung von asbesthaltigen Flor-Flex-Platten gibt es ein von der Berufsgenossenschaft geprüftes und zugelassenes Arbeitsverfahren mit geringer Exposition nach TRGS 519. Es ist das Verfahren: Vinyl-Asbestplatten nach DIN 16950 Ausgabe 4/77 (auch Flexplatten genannt) BT 11 – Ausbau von Vinyl-Asbestbodenplatten (so genannte Flexplatten) auf Bitumenkleber mittels Handspachtel.
Asphalt Tiles
Als Asphalt-Tiles bezeichnet man Fußbodenplatten auf einer Asphalt- oder Bitumenbasis. Diese Platten sind sehr stark mit dem Untergrund verbunden. Man nennt diese Art von Bodenbelag auch Asbesthartfliesen. Die Asphalttiles sind aufgrund ihres Alters meist sehr spröde und brechen sehr leicht.
Teppichböden
Der Einsatz von asbesthaltigen Stoffen in Teppichböden ist uns nicht bekannt. Es kann jedoch sein, dass in der Trägerschicht oder Zwischenlagen Asbest mit eingesetzt wurde.
Linoleumböden, Stragula
In den Jahren vor 1970 wurde in einigen Linoleum Böden oder in Stragula (DLW) Asbest in geringen Mengen eingesetzt. In alten Gebäuden findet man diese Beläge auch heute noch abgedeckt durch andere Fußbodenbeläge. Diese Beläge haben meist kein Muster sondern sind einfarbig grün oder rot. Normalerweise sind auch hier die Asbestfasern gut mit dem Bodenbelag verbunden, so dass auch bei diesen asbesthaltigen Linoleum- oder Stragulaböden keine akute Gefahr durch Asbest ausgeht.